Viele Industrie- und Handelsunternehmen vergeben heutzutage ihre Transportleistungen an spezialisierte Logistikdienstleister. In einigen Branchen hat sich dafür auch das Gebietsspediteurkonzept etabliert, bei dem die Transportleistungen gebietsweise an exklusive Logistikdienstleister übertragen werden. In dieser Arbeit wird die Vergabe von Transportleistungen in Gebietsspeditionsnetzen betrachtet. Es werden kombinatorische Auktionen für die kostenoptimale Allokation von Gebieten an Logistikdienstleister untersucht. Aufgrund der Komplexität von kombinatorischen Auktionen werden zwei neue kombinatorische Lösungsansätze vorgestellt. Der erste Lösungsansatz ist ein iteratives Auktionsverfahren, in dem die Bieter und der Auktionator abwechselnd relevante Gebotsinformationen austauschen. Für die effiziente Gebietsanfrage durch den Auktionator ist ein Netzwerkdesignproblem zu lösen. Der zweite Lösungsansatz ist die Entwicklung einer Gebotssprache für bedingte Einzelgebote. Dieser Ansatz ermöglicht es den Bietern, Abhängigkeiten zwischen Geboten präziser durch ihr Preismodell abzubilden. Für die Lösung des erweiterten Gewinnerermittlungsproblems wird ein ganzzahliges Optimierungsmodell formuliert. Weiterhin wird ein Bewertungsmodell für Logistikdienstleister entwickelt, um deren Entscheidungssituation in Gebietsauktionen realitätsnah zu modellieren. In einer umfangreichen Simulationsstudie werden die entwickelten Auktionsverfahren mit bereits existierenden Auktionsverfahren verglichen. Die Ergebnisse der numerischen Analyse zeigen, dass kombinatorische Auktionsverfahren den herkömmlichen Verfahren überlegen sind. Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass das in dieser Arbeit entwickelte iterative Verfahren eine sehr effiziente Offenbarung von Gebotsinformationen besitzt, deren Ergebnisse nahe dem Kostenoptimum liegen.
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