Nur knapp ein Jahr, vom Herbst 1924 bis Sommer 1925 studiert Leo Grewenig am Bauhaus in Weimar. Aber diese kurze Zeit an der wichtigsten Ausbildungsstätte der Avantgarde im 20. Jahrhundert erlebt er so intensiv, dass sie sein Werk bis ins hohe Alter prägt. Geschätzt und gefördert von seinen Lehrern Wassily Kandinsky, Paul Klee, Laszlo Moholy-Nagy und Josef Albers zeigen sich die Einflüsse der Bauhaus-Lehre in seinen frühen gegenständlichen Bildern zunächst nur „versteckt“. Offen zutage treten Sie in Grewenigs abstraktem Werk erst in den sechziger und siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts, in denen eine verstärkte „Wiederentdeckung“ des Bauhauses stattfindet. Das Museum Bensheim nimmt das Bauhaus-Jubiläum zum Anlass, nach mehreren anderen Schwerpunktausstellungen zu Leo Grewenig, eine im Jahr 2017 erhaltene Schenkung von 24 Arbeiten auf Papier erstmals der Öffentlichkeit vorzustellen. Werke von Leo Grewenig befinden sich in den drei Bauhausmuseen, nun auch in Bensheim, wo der Künstler seit 1957 gelebt und gearbeitet hat. Die Ausstellung wird ergänzt durch Werke der wichtigsten Vertreter der „neuen gruppe saar“, Saar u. a. von Boris Kleint, Monika von Boch, August Clüsserath, Jo Enzweiler und Oskar Holweck. Als gebürtiger Saarländer begleitete Leo Grewenig von Anfang an die durch Boris Kleint 1957 ins Leben gerufene Künstlervereinigung. Das Gedankengut dieser Künstlergruppe basiert auf dem des Bauhauses, welches Kleint auch als Lehrer an die Saarbrücker Kunsthochschule brachte. Grewenig nahm während der 1960er Jahre an mehreren Gemeinschaftsausstellungen teil.
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